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Pokalfinale: TSV unterliegt der Fortuna

Pokalfinale: TSV unterliegt der Fortuna

Fortuna Freudenberg ist der Kreispokalsieger der Saison 2017/2018! Die „Flecker“ schlugen den Bezirksliga-Kontrahenten TSV Weißtal in einem lange Zeit spannenden Pokalfinale vor 504 Zuschauern in der Mudersbacher „Dammicht-Arena“ hochverdient mit 4:2 (1:2) und hatten in Lennart Thomas einen A-Junioren in ihren Reihen, der die Herzen der „Flecker“ Anhänger mit seinen beiden entscheidenden Toren nach der Halbzeit, Weißtal führte zunächst mit 2:1, zum Kochen brachte und so den Weg zum ersten Cup-Sieg der Fortuna in ihrer 111 Jahre währenden Vereinsgeschichte führte.

„Da träumt man von“, meinte der Jugendspieler kurz nach Spielende, während im Hintergrund Freunde und auch Mitspieler grölten: „Lennart ist der geilste Typ der Welt…“

Freudenbergs Trainer Dirk Martin hatte nach 64 Minuten das oftmals zitierte „goldene Händchen“, als er Thomas einwechselte, der danach zum Pokalhelden wurde, das Spiel mit seinen „Buden“ drehte und so die Fortuna-Familie in einen kollektiven Rausch schickte, der im heimischen Sportheim mit bengalischen Feuern und noch mehr Gerstensaft als schon nach Spielschluss gefeiert wurde.

Aber der Reihe nach: Der TSV Weißtal erwischte den besseren Start und ging bereits nach 247 Sekunden durch Nico Hermann in Führung, der eine Hereingabe von Burak Yildiz am zweiten Pfosten eiskalt versenkte, der wiederum von Markus Waldrich freigespielt wurde. Markus Waldrich? Werden sich nun viele denken… Richtig! Der Angreifer, der zuletzt in Diensten des TuS Erndtebrück stand, dort aber vor zwei Jahren seinen Abschied aufgrund von Knieproblemen verkündete, stand überraschend beim TSV in der Startelf, wo der Angreifer zu Verbandsligazeiten bereits spielte und zu dem Kontakt nie verloren ging. Und da die Weißtaler mit Daniel Singhateh, Konstantin Volz, Luca D‘Aloia, Timo Molsberger und Bernard Krasniqi gleich auf eine Handvoll Stammspieler verzichten mussten, reagierten die „Schneeweißen“ schnell und besorgten die (einmalige) Spielberechtigung.

Doch auch der erfahrene Offensivspieler konnte nicht verhindern, dass die „Flecker“ nach dem 0:1 das Kommando übernahmen, gedankenschneller und frischer agierten und durch Enis Cimen (22.), der das feine Zuspiel von Andreas Rehband freistehend aus vier Metern nutzte, auch gerechterweise aufgrund mehrerer Chancen zuvor zum Ausgleich kamen.

Danach beruhigte sich das Pokalendspiel, die forschen Offensivaktionen der Fortunen waren Vergangenheit, es tat sich beiderseitig in den gegnerischen Strafräumen wenig, die Partie spielte sich mehr oder weniger rund um den Mittelkreis ab, doch einer durchbrach die „Bedächtigkeit“ am „Dammicht“: TSV-Angreifer Lars Schardt hatten die Freudenberger ein einziges Mal aus den Augen verloren, der Goalgetter nahm das Leder auf Höhe des Elfmeterpunktes an und schloss, unglaublich zielstrebig, ins Eck ab (32.). Weißtal führte somit zur Halbzeit 2:1 – das entsprach nicht den Ballbesitzmomenten und auch nicht den Chancen, was die „Schneeweißen“ aber natürlich wenig störte.

Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Freudenberger mehr vom Spiel, wobei Weißtals 1:0-Schütze Hermann nur 100 Sekunden nach Wiederbeginn eine Hereingabe knapp verpasste – und somit vielleicht auch das vorentscheidende 3:1. Die Fortunen wirkten zwar nicht mehr ganz so durchschlagskräftig wie in der Drangphase nach dem frühen Rückstand, waren aber immer wieder gefährlich.

Entscheidend war dann aber die 64. Minute, als Fortuna-Übungsleiter Dirk Martin Lennart Thomas aufs Feld schickte, der nur fünf Zeigerumdrehungen später aus 20 Metern abzog und zum 2:2 versenkte, wobei zuvor Hermann für den TSV abermals das 3:1 verpasste (67.) und auf dem ungewohnten Hybridrasen das Leder nicht traf.

Somit waren die Uhren wieder auf „Null“ gestellt, Freudenberg aber im Vorteil, das das Spielgeschehen meist beherrschten und durch Außenverteidiger Jan Ochyra auch schon auf 3:2 stellen konnten (71.), was Thomas mit seinem Kopfballtreffer nach Flanke von Holzhauer aber kurz darauf (75.) schaffte. Das war mehr als angemessen, die Gelb-Rote Karte für Weißtals Tom Patt nach 78 Minuten dann auch der erste Indikator dafür, dass der TSV zwar bemüht war, aber letztendlich hilflos wirkte und keine Mittel fand, den Gegner noch einmal in Schwierigkeiten zu bringen, sodass Jonas Andrick nach einer Ecke die Kugel zum 4:2 rein stocherte (89.) und damit Jubelarien auslöste, die noch bis tief in die Nacht im „Flecken“ andauerten…

Der Pokalsieger 2018 heißt Fortuna Freudenberg!

Stimmen zum Pokalfinale:

Dirk Martin (Trainer Fort. Freudenberg): „Maik Wolf hat mehr Anteil an diesem Pokalerfolg als ich. Ihm gehört das Lob, das er die Mannschaft hier ins Finale geführt hat. Vom Spielverlauf her war es hochverdient. Wir hätten schon in der ersten Hälfte führen müssen, wir sind aber durch individuelle Fehler und der Klasse von Lars Schardt in Rückstand geraten. Letztendlich war der Sieg total gerechtfertigt.“

Alfonso Rubio Doblas (Trainer TSV Weißtal): „Aufgrund der 1. Halbzeit ist der Sieg Freudenbergs verdient, wobei die Entstehung der Treffer ein Spiegelbild der gesamten Saison sind. Wir bekommen halt Gegentore, die wir besser verteidigen müssen, und wir führen sogar zweimal. Aber es ist natürlich schade, weil das heute wohl eine einmalige Chance für uns war, als Bezirksligist den Pokal zu holen.“

Jonas Andrick (Freudenbergs-Torschütze zum 4:2): „Geil. Einfach geil. Für mich persönlich auch, weil ich lange verletzt war. Ich hab vor der Standard zum 4:2 unserem Kapitän Steffen Freitag gesagt, dass ich das Spiel jetzt zumache. Wir haben gehofft, dass wir es schaffen können und daher auch im Vorfeld diese Sieger-Shirts bedrucken lassen. Man hat nach der 1. Halbzeit gesehen, dass wir die bessere Mannschaft sind.

Hier gibt es die Videos zum Spiel.

Hier gibt es eine Bildergalerie.

(Quelle: fupa.net)