Dapprich: „Ich mag Offensivspiel deutlich mehr als kontern“
Gestern haben wir euch bereits drei Klubs der Gruppe B des FMR-Cups vorgestellt, heute folgt noch das ausführliche Interview mit Dominik Dapprich, dem Chefcoach der Sportfreunde Siegen, die als Oberligist zweifellos als Turnierfavorit gelten.
Hallo Dominik, kannst du uns einen Einblick in deinen aktuellen Kader geben?
Wir haben den großen Kern der Mannschaft behalten und mit Noel Below (Hammer SpVg.), Anes Haurdic (Celik Zenica), Ryo Suzuki (GFC Düren), Marcel Becker (TuS Erndtebrück 2.), Marc Steffen Freund (FC Eiserfeld) sowie Jan Germann, Jannik Krämer und Samuel Birkner (eigene Junioren) neue Spieler hinzubekommen. Marco Beier ist nach seinem Kreuz- und Innenbandriss gefühlt auch ein Neuer.
Wo liegen in der Vorbereitung deine Schwerpunkte?
Wir konzentrieren uns in den ersten drei Wochen vor allen Dingen auf das Offensivspiel. Der Spielaufbau hat mir gegen Ende der letzten Saison sehr gut gefallen und da wir ja die meisten Akteure behalten haben müssen wir das nicht mehr so groß aufgreifen. Es geht vor allen Dingen um das Spiel im zweiten und letzten Drittel. Die WM hat ja noch mal gezeigt, dass Verteidigen viele Mannschaften können, torgefährlich werden die meisten hingegen über Konter. Wir wollen auch in der Lage sein, aus dem Spiel heraus viele Torchancen zu kreieren. Das ist unser Schwerpunkt derzeit und das wird mir beim FMR-Cup auch wichtig sein, dass dies gegen die unterklassigen Teams funktioniert.
Wann seid ihr in die Vorbereitung eingestiegen und wie zufrieden bist du mit den bisherigen Testspielen?
Eingestiegen sind wir am 26. Juni, wobei die Spieler zuvor schon Hausaufgaben zu erledigen hatten. Gegen Regionalligist Wattenscheid bin ich echt zufrieden gewesen, einige Spieler haben gefehlt, wir hatten vier A Jugendliche zum Ende auf dem Rasen. Wir konnten das Spiel eine Stunde lang offen gestalten, das 1:1 war leistungsgerecht. Wattenscheid hat dann noch mal Qualität eingewechselt und wir haben 5:1 verloren. Gegen den VfB Wissen haben wir beim Turnier in Wallmenroth am Sonntag mit einem knappen Kader 6:4 gewonnen. Bei einer 5:0-Führung darf man das Spiel aber nicht mehr aus der Hand geben, das ist für mich als Trainer nicht zu erklären und auch nicht zu akzeptieren. Das hat mir natürlich nicht gefallen.
Werdet ihr mit dem kompletten Kader nach Gernsdorf kommen?
Ja, das ist geplant. Wir werden einen Tag komplett alles an Bord haben, den anderen Tag teilen. Das hängt davon ab, wie wir unser Halbfinale heute Abend in Wallmenroth spielen. Wir wollten beide Turniere mitnehmen um Spielpraxis zu gewinnen, Wettkampfhärte zu erhalten und viele Einsatzzeiten zu haben.
Denkst du, dass ihr mit der Favoritenrolle klar kommt?
Wir wollen beide Turniere gewinnen, denn wir können ja nicht leugnen, dass wir die ranghöchste Mannschaft sind. Da muss man mit der Favoritenrolle auch klar kommen. Ich bin gespannt aufs Turnier, der Modus ist mit 2×25 Minuten interessant. Ich mag Offensivspiel deutlich mehr als kontern und wir sind als Favorit damit konfrontiert, offensiv zu agiere, Dinge zu steuern, das Spiel zu machen. Bei 50 Minuten Spielzeit muss man das brutal offensiv angehen, es ist halt nicht viel Zeit. Man kann den Gegner nicht müde spielen. Da bin ich gespannt, welche Lösungen wir finden.
Dann freuen wir uns, dass die Sportfreunde Siegen erstmals auch mit ihrer ersten Mannschaft bei uns seid…
Ich freue mich auch. Das Teilnehmerfeld ist wirklich gut. Wir nehmen daher gerne an eurem Turnier teil. Es ist regional, wir haben auch vor der Saison regional gesccoutet und wollen auch zeigen, dass wir Augen nach Spielern offenhalten.
