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Schulze-Cup: Erste scheitert am späteren Turniersieger

Schulze-Cup: Erste scheitert am späteren Turniersieger

Für unsere Erste Mannschaft war am Freitag beim Werner-Schulze-Cup im Viertelfinale gegen den 1. FC Kaan-Marienborn Endstation.

Nachfolgend der Bericht von fupa.net:

Wahrscheinlich müssten sich die Verantwortlichen des TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf gar nicht so ins Zeug legen, wie sie es immer tun, um das bestbesetzte Hallenfußballturnier im Siegerland auf die Beine zu stellen.

Denn, wenn am ersten Freitag im neuen Jahr die Lichter in der Sporthalle am Höhwäldchen angehen, dann strömen die Massen schon von ganz alleine ins Schulzentrum – der Werner-Schulze-Cup hat halt seinen festen Platz in den Notizbüchern der Fußballbegeisterten. Über 500 Zuschauer waren auch dieses mal zum Neujahrs-Budenzauber gekommen und sahen höchst emotionale Spiele wie das Derby der beiden Bezirksligisten FC Eiserfeld und SuS Niederschelden im Viertelfinale mit unfassbaren vier Zeitstrafen und einer Roten Karte.

Begeistern lassen konnten sie sich aber auch von der linken „Klebe“ eines Mats-Lukas Scheld, der mit seinen fünf Treffern den Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn in Richtung Turniersieg beförderte. Und das gegen eben jene Eiserfelder, die mit Marc Steffen Freund den auffälligsten Akteur in ihren Reihen hatten, der alleine zehnmal einnetzte und sich so sicherlich auch auf manch einem Notizzettel eines Verantwortlichen gebracht haben dürfte. Dass es für den FC Eiserfeld am Ende nicht zum ganz großen Coup reichte, hatte seine Gründe: Einerseits waren die Käner individuell – was aufgrund eines Drei-Klassen-Unterschieds wenig überrascht – einfach stärker, andererseits gingen die Eiserfelder und ihr Torjäger, der zwei Sekunden vor Ende fast noch den 1:1-Ausgleich markiert hätte, jedoch aus fünf Metern etwa 50 Zentimeter über das Tor schoss,  auf dem Zahnfleisch. Eine Chance, die sich der 21-Jährige im frischen Zustand wohl kaum hätte entgehen lassen, doch der Offensivakteur hatte im Viertel- und Halbfinale zuvor schon fast über die gesamte Spieldauer von zwölf Minuten auf dem Parkett gestanden.

„Wir hatten zum Ende hin noch sechs Feldspieler, das hat man gemerkt. Wir haben gegen Kaan noch einmal alles reingehauen, Hut ab vor der Leistung der Jungs“, lobte Co-Trainer Christian Aehl sein Team. Der 1. FC Kaan-Marienborn war eine Nummer zu groß, hatte bis zum 1:0-Führungstreffer von Talha Varli nach der Hälfte der Spielzeit gefühlte 90 Prozent Ballbesitz, scheiterte aber an FCE-Hüter Jannik Löhr oder an der eigenen Ungenauigkeit im Abschluss, so dass es im Finale zum Ende hin noch einmal richtig spannend wurde. Marc-Steffen Freund verpasste es kurz vor der Schlusssirene dann aber, seine Elf ins Neunmeterschießen zu retten. So reckte um 0.30 Uhr in der Nacht zu Samstag der Oberliga-Spitzenreiter mit Kapitän Toni Gänge den Siegerpokal (übergeben von Sven Alpers, dem Enkel des verstorbenen Turnier-Namensgebers) und den Scheck von 600 Euro in die Höhe, die Eiserfelder freuten sich aber immerhin über 450 Euro für die Mannschaftskasse und über 30 Liter Gerstensaft für ihren besten Torschützen, der freilich aber auch nur durch die durchweg homogene FCE-Einheit zu diesen Ehren kommen konnte.

Dass der Bezirksliga-Aufsteiger mit einem dezimierten Kader ins Finale gehen musste, hatte seinen Grund im Viertelfinale, denn da wartete Rivale und Nachbar SuS Niederschelden. Chef-Coach Andreas Maier, der dieses Mal nur am Rand zusah, schwante vorab schon nichts Gutes als er meinte: „Das hätte ich uns lieber erspart.“

Es wurde hitzig: Tobias Henkel gingen ein wenig die Gäule durch, die Zwei-Minuten-Strafe reichte nicht, um „herunterzufahren“ und nach zwei weiteren Fouls zeigte Referee Kevin-Lars Papiorek nicht zu Unrecht die Rote Karte. Dieser war um die Leitung des Derbys wahrlich nicht zu beneiden. Denn das Lokal-Duell bot wenig fußballerische Highlights, aber durch die Emotionalität (neben Henkel mussten auch die Schelder Steven Schäfer, Oliver Utsch und Sven Trottner disziplinarische Pausen einlegen) auf und neben dem Hallenboden die Zuschauer in ihren Bann zog. Die Eiserfelder setzten sich schlussendlich knap mit 3:2 durch – alle „Buden“ erzielte Freund -, besiegten im Halbfinale dann auch Klassenrivale Fortuna Freudenberg mit 3:0 (Treffer: Robert Schmidt, Freund und Lars Stamm) und zogen so ins Endspiel ein.

Die Käner hatten sich derweil im ersten Semifinale gegen den hessischen Verbandsligisten SSV Langenaubach mit 4:2 durchgesetzt, der, wie die Nehrbauer-Truppe (und übrigens auch der SuS Niederschelden), die Vorrundengruppe ohne Verlustpunkt souverän bestritten hatte.

Die beiden höchstklassigen Teams im Teilnehmerfeld lieferten das technisch sicherlich sehenswerteste Match ab, in dem Scheld mit zwei Treffern den größten Anteil am Sieg der Siegerländer hatte und Langenaubachs Torwarttrainer Jens Weber – der Altmeister hütete für seine verhinderten Keeper den Kasten – die Handschuhe qualmten, denn Scheld probierte es mit seinem linken „Hammer“ mehrmals.

„Schade, das war irgendwie ein vorweggenommenes Finale“, konstatierte Weber, der mit einigen Paraden dazu beitrug, dass die Partie bis zum Ende spannend blieb, ehe Enrico Balijaj 17 Sekunden vor Ende (das erste Tor des Oberligisten hatte Madani Ghahferokhi erzielt) das Leder in den Winkel knallte, die Entscheidung herbei führte und so den Weg ins Finale und schlussendlich zum Turniersieg gegen den FC Eiserfeld ebnete.

Der Favorit setzte sich also durch – die „Underdogs“ waren chancenlos. Das hatte sich bereits in der Gruppenphase abgezeichnet, denn sowohl B-Kreisligist Spielvereinigung Bürbach (Hallensprecher Karl-Heinz Müller: „Wir freuen uns jedes Jahr sehr darüber, dass die Jungs aus Bürbach dabei sind, denn Werner Schulze, unser langjähriger Freund und Gönner, war ja ein Bürwer“), als auch die A-Ligisten FC Hilchenbach und Ausrichter TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf zierten trotz ordentlicher Leistungen das Ende der jeweiligen Tableaus.

Schwergetan hatten sich in der Vorrunde auch der TSV Weißtal (der „nur“ durch den einzigen Erfolg gegen Bürbach weiter kam) und die U19 der Sportfreunde Siegen (zwei Unentschieden, eine Niederlage), die als zwei von drei Gruppendritten doch noch die Chance auf den Turniersieg erhielten, aber im Viertelfinale klar die Grenzen von den Kickern aus dem „Breitenbachtal“ und aus „LA“ aufgezeigt bekamen. So erging es dann auch der SG Hickengrund bei der vom Ergebnis her deutlichen Pleite gegen Freudenberg (2:5), die ihrerseits aber dann im Halbfinale auch den FC Eiserfeld wenig entgegenzusetzen hatten.

Die „Flecker“ konnten sich aber immerhin noch über 300 Euro freuen, denn durch den 4:3-Erfolg im Neunmeterschießen gegen Langenaubach sicherte die die Truppe von Maik Wolf Rang drei beim Werner-Schulze-Cup, der auch am ersten Freitag in 2019 wieder viele Fans ans „Höhwäldchen“ locken wird. Da bestehen keine Zweifel.


Vorrunde:

Gruppe A: 1. 1, FC Kaan-Marienborn 6:2 Tore/9 Punkte; 2. SG Hickengrund 6:7/4; 3. Sportfr. Siegen U19 2:3/2; 4. FC Hilchenbach 2:5/1.

Gruppe B: 1. SSV Langenaubach 10:2/9; 2. FC Eiserfeld 8:5/6; 3. TSV Weißtal 8:7/3; 4. SpVg Bürbach 1:13/0.

Gruppe C: 1. SuS Niederschelden 14:3/9; 2. Fort. Freudenberg 3:4/4; 3. TuS Erndtebrück 2. 6.10/2; 4. TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf 5:11/


Viertelfinale: Kaan-Marienborn – Weißtal 5:2; Langenaubach- Siegen U19 3:0; Hickengrund – Freudenberg 2:5; Eiserfeld – Niederschelden 3:2.

Halbfinale: Kaan-Marienborn – Langenaubach 4:2; Freudenberg – Eiserfeld 0:3

Neunmeterschießen um Platz 3: Langenaubach -Freudenberg 3:4.

Finale: Kaan-Marienborn – Eiserfeld 1:0.

Die Endrundenpartien im Stenogramm:

Viertelfinale 1. FC Kaan-Marienborn – TSV Weißtal 5:2. Tore: 1:0 Balijaj, 1:1 Volz, 2:1 Varli, 3:1 Schulz, 4:1 Varli, 4:2 Kühn, 5:2 Scheld. SSV Langenaubach – Sportfr. Siegen U19 3:0. Tore: 1:0 Stephan, 2:0 Eigentor, 3:0 Noriega. SG Hickengrund – Fort. Freudenberg 2:5. Tore: 0:1 Freitag, 0:2 Köksal, 0:3 Moll, 0:4 Köksal, 0:5 Freitag, 1:5 und 2:5 Fuchs. FC Eiserfeld – SuS Niederschelden 3:2. Tore: 1:0/2:0 und 3:1 Freund, 2:1 Schäfer, 3:2 Trottner.

Halbfinale 1. FC Kaan-Marienborn – SSV Langenaubach 4:2. Tore: 0:1 Uzun, 1:1 Madani, 1:2 May, 2:2/3:2 Scheld, 4:1 Balijaj. Fort. Freudenberg – FC Eiserfeld 0:3. Tore: 0:1 Schmidt, 0:2 Freund, 0:3 Stamm.

Elfmeterschießen um Platz 3 Fort. Freudenberg – SSV Langenaubach 4:3. Tore: 1:0 Weller, 1:1 Stephan, 2:1 Moll, 2:2 May, 3:2 Freitag, 3:3 Noriega, 4:3 Dreisbach, Büdenbender hält gegen Uzun.

Finale 1. FC Kaan-Marienborn – FC Eiserfeld 1:0. Tor: 1:0 Varli.