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Erste: Die Wochen der Wahrheit stehen an

Erste: Die Wochen der Wahrheit stehen an

Zu Beginn des Jahres stotterte der Motor des TSV Weißtal noch, in den letzten beiden Spielen lief er wieder zunehmend rund. Nach einer überzeugenden zweiten Halbzeit und einem 3:1 – Sieg bei Fortuna Freudenberg, fuhr die Henneberg-Elf in der Vorwoche mit einem 13:2 – Sieg gegen den SC Lüdenscheid sogar den bisher höchsten Sieg der kompletten Saison ein.

Nun stehen bis zum spielfreien Osterwochenende drei schwere Partien an. Bevor am nächsten Wochenende Spitzenreiter RSV Meinerzhagen seine Visitenkarte am Henneberg abgibt und es in der Woche darauf zum Derby bei Germania Salchendorf geht, steht an diesem Sonntag ein Auswärtsspiel beim SV Rothemühle an. Es ist ein Spiel mit vermeintlich umgekehrten Vorzeichen. Während Rothemühles Ex – Trainer José Fernandez vor der Saison das Ziel ausgegeben hatte, um die Meisterschaft mitspielen zu wollen, hatte sein spanischer Landsmann auf der Trainerbank des TSV Weißtal den Klassenerhalt zum Saisonziel auserkoren. Neun Spieltage vor Schluss hat der SVR das Kapitel Fernandes längst beendet und den Coach noch während der Hinrunde abgelöst. Hauptgrund für diese Entscheidung dürften allein sportliche Gründe gewesen sein. Den als Mitfavoriten in die Saison gestarteten SVR trennt nur eine um zwei Tore bessere Tordifferenz vom ersten Abstiegsplatz. Der vermeintliche Abstiegskandidat TSV Weißtal hingegen belegt neun Spieltage vor Saisonende einen hervorragenden dritten Tabellenplatz und dürfte damit den Klassenerhalt praktisch sicher haben.

Allerdings ist es alles andere als angebracht, sich zurückzulehnen „Wir haben nämlich noch Ziele,“, gibt Weißtals Coach zu Protokoll, „nämlich bis zum Saisonende Gas zu geben, uns , vor allem im spielerischen Bereich zu steigern, Erfahrung zu sammeln und dabei möglichst jedes Spiel zu gewinnen.“ Rothemühle auf die Schulter zu nehmen geht also gar nicht, wie Alfonso Rubio-Doblas unterstreicht: „Die Rothemühler Mannschaft hat in der Tat das Potential, ganz oben mitzuspielen. Das Saisonziel hat mein damaliger Kollege also nicht umsonst ausgegeben. Wenn eine Mannschaft mal in eine Negativspirale rutscht, ist es eben schwierig da wieder rauszukommen. Ich sehe den SV Rothemühle definitiv nicht als Absteiger.“ Seine Mannschaft habe „in Rothemühle ein ganz dickes Brett zu bohren. So einfach wie gegen den SC Lüdenscheid, der sich in der Vorwoche mehr oder weniger ergeben hat, wird es bestimmt nicht. Bis Sonntag können wir uns noch über den Kantersieg freuen, danach ist er Geschichte.“ In einem Punkt stimmen die beiden Trainer übrigens schon im Vorfeld der Partie überein. Rothemühles Peter Neumann hatte in einer Vorschau bei fupa.net behauptet, dass sie „keine 13 Dinger fangen.“ Kommentar dazu von Rubio-Doblas: „Davon gehe ich ebenfalls aus.“ Einen kleinen Seitenhieb inklusive Augenzwinkern kann er sich aber nicht ganz verkneifen: „Ich wäre auch zufrieden, wenn wir 10 Tore weniger schießen würden als letzte Woche.“

Die Statistik aus der Vergangenheit spricht übrigens ganz deutlich gegen den TSV. In Rothemühle hat die Henneberg-Elf seit 2001 lediglich zwei Unentschieden holen können, alle anderen Spiele gingen verloren. Allerdings muss man sagen, dass die Mannschaften zwischen 2003 und 2009 nicht gegeneinander gespielt hatten. Zu Landesliga-Zeiten war Rothemühle aber immer ein Angstgegner der Weißtaler. Diese Statistik war Rubio-Doblas neu, der aber verspricht, dass sein Team „alles dran setzen wird, um diese Serie zu brechen. Allerdings wird es eine richtig schwere Aufgabe.“ Erstmals in dieser Saison kann er dabei, bis auf den immer noch verletzten Louis Althaus, auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Torhüter Marcel Schneider hat nach seiner Schulterverletzung wieder trainiert, Burak Yildiz und Nico Hermann haben ihre Sperren abgesessen und Timo Molsberger hat in der Vorwoche zum ersten Mal nach seiner monatelangen Verletzungspause auch wieder gespielt, wobei er seinen Einsatz sogar mit einem Tor krönte. Eigentlich keine schlechten Vorzeichen, um die negative Statistik aufzubessern. Beim 4:2-Sieg im Hinspiel hatte es jedenfalls schon mal geklappt.