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Toller Fight nach der Halbzeit bleibt unbelohnt!

Toller Fight nach der Halbzeit bleibt unbelohnt!

tsv-weisstal-ii_mannschaftsfoto_2016_2017-komprimiertUnsere Zweite musste sich nach einem bravourösen Kampf Spitzenreiter SV Setzen nur knapp mit 2:3 geschlagen geben und hat bewiesen, welch tolle Moral in ihr steckt!

Martin Nöh, Aleksander Brankovic (beide langzweitverletzt), Bassi Kühn, Yannik Schmitt, Tristan Schmitt – die Ausfallliste war vor dem Topspiel beachtlich. Und da auch die 1. Mannschaft nur mit einem kleinen Kader gegen Rothemühle planen konnte, mussten wir diesmal auch auf die Unterstützung von „oben“ verzichten. Jedoch: Die verbliebenen 15 Spieler machten ihre Sache durch die Bank hervorragend und bestätigten damit nicht nur die These ihres Trainers, „dass wir alle Akteure unseres Kaders brauchen und jeder seine Chancen bekommen wird“, sondern auch, dass, dass die Spieler auf den Plätzen 12-21 da sind, wenn sie gebraucht werden und nah an der Startelf sind.

Die erste halbe Stunde der Partie verlief allerdings äußert einseitig. Der SV Setzen ließ Ball und Gegner laufen, war uns immer einen Schritt voraus, spielte sehr variabel – mal im Kurzpassspiel, mal mit langen Bällen – und hatte Möglichkeiten. Bereits nach vier Minuten musste sich Martin Schlemper mächtig strecken, um den Schuss von Max Hermes noch über die Latte zu lenken. Das 1:0 für den TSV nach acht Minuten viel dann aus heiterem Himmel: SV-Keeper Fabian Graba konnte einen Laci Biro-Freistoß nur nach vorne abwehren und Rafael Berndt – der nach seiner Rückenverletzung auch erst wenige Trainingseinheiten absolvieren konnte – staubte zum 1:0 ab.

Der Spitzenreiter erhöhte daraufhin den Druck weiter und schnürte uns ein. Dennis Dreisbach hatte nach 16 Minuten den Ausgleich auf dem Fuß, wurde aber fünf Meter vor dem Tor zweimal entscheidend geblockt. 120 Sekunden später rappelte es dann: Engin Düzenli stand am langen Pfosten völlig blank nachdem der beste Setzer, Mittelfeldspieler Tobias Hirth, einen Freistoß durch unseren Fünfer gejagt hatte. So verdient wie dieser Ausgleich war, so extrem bitter war er. Denn dieses Tor hätten wir mit mehr Konzentration und Entschlossenheit verhindern können. Hermes hatte dann nach 29 Minuten einen weiteren Hochkaräter, setzte das Leder aber aussichtsreich aus 14 Metern etwa einen Meter drüber. Kurz darauf musste dann auch noch unser Torschütze vom Dienst, Andre Seither, mit einer Oberschenkelverletzung passen – für ihn rückte Angreifer Daniel Kühn in die Spitze, der zuvor einige Wochen nicht trainieren konnte.

Bis zur Halbzeit konnten wir die Partie dann etwas offener gestalten und gestatteten dem Gegner keine großen Möglichkeiten mehr. Das 1:1 war aus unserer Sicht absolut zufriedenstellend (und höchst glücklich), während die Gäste mit ihrer Chancenverwertung haderten.

Wer nun dachte, dass es nach dem Seitentausch genauso weitergehen würde wie zuvor, sah sich getäuscht. Unser Team setzte den positiven Trend ab der 30. Minute fort und hatte durch Philipp Kühn vier Minuten nach Wiederbeginn den ersten Hochkaräter, unser Rechtsaußen verzog aus sechs Metern allerdings über den Winkel. Das hätte sogar die Führung sein können! Setzen agierte im letzten Spieldrittel aber weiterhin brandgefährlich: Tim Broszinski vernaschte gleich drei Abwehrspieler und schloss eiskalt ab. Nach 53 Minuten stand es 1:2, was aufgrund des ersten Durchgangs ohne Frage hochverdient war.

Das das Wort „aufgeben“ jedoch nicht in unserem Sprachschatz auftaucht, bewiesen unsere Jungs fortan. Nur vier Minuten nach dem 1:2 hatte erst Kevin Löb ein „dickes“ Ding, scheiterte aber aus der Drehung aus drei Metern an Graba, den Nachschuss von Laci Biro rettete ein SV-Akteur auf der Linie! Nun ging es hin und her: Während Düzenli mit seinem Schuss aus neun Metern am stark reagierenden Martin Schlemper scheiterte (65.) und Cihan Yaman die Bude nur um 50 Zentimeter verfehlte (67.), konnte SV-Hüter Graba eine etwas verunglückte Flanke von Philipp Kühn – oder war es doch ein Heber? – gerade noch von der Linie kratzen und der Nachschuss von Kevin Löb wurde in letzter Sekunde abermals geblockt (66.). Abwehrorganisator Marc Schneider ließ kurz darauf einen mächtigen Strahl aus gut und gerne 30 Metern ab – doch wieder war Graba zur Stelle und lenkte das Leder aus dem Winkel. Das Spitzenspiel hatte nun mächtig Fahrt aufgenommen und trug seinen Namen auch völlig zu Recht!

Nach 75 Minuten schien die Messe dann allerdings gelesen: Setzen, dass die sich nun bietenden Räume natürlich zu Kontern nutzte, oftmals aber nicht zielstrebig genug im Abschluss war, kam durch Max Hermes zum 1:3 und zur vermeintlichen Entscheidung. Doch, denkste: Alex Betz, eingewechselt nach etwa 76 Minuten für den nun entkräfteten Rafa Berndt, stand am zweiten Pfosten goldrichtig und drückte das Leder nach einem Biro-Freistoß zum 2:3 über die Linie. Klar, dass es nun richtig hektisch wurde. Unsere Elf warf nun alles nach vorne und entblößte zwangsläufig die Defensive, was der Topfavorit auf die Meisterschaft zu schnellen Vorstößen nutzte, die aber nicht mehr zu den ganz dicken Möglichkeiten führten, während wir noch zwei große Chancen besaßen: Kevin Löb hatte riesiges Pech, dass sein Kopfball aus fünf Metern nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei ging, wo Rafa Berndt – inzwischen für Daniel Kühn noch einmal in den Sturm gerückt – das Leder auch nur um eine Zehenspitze verpasste (84.). Und in der Nachspielzeit  unterlief Keeper Graba einen Biro-Freistoß, doch Marc Schneider fehlte freistehend am zweiten Pfosten eine Schuhlänge, um doch noch den Ausgleich zu erzielen.

Der wäre aus Weißtaler Sicht verdient gewesen (was auch SVS-Co Michael Melzer so sah), da wir kämpferisch eine fantastische Leistung ablieferten und nie aufsteckten. „Unser Erfolg war verdient“, fand hingegen Setzens Chefcoach Jan Fünfsinn, dessen Meinung man aus neutraler Sicht sicherlich auch teilen konnte, da die Gäste insbesondere in der ersten Halbzeit eine spielerisch reife Leistung zeigten und auch nach dem Seitentausch immer wieder gefährlich waren. Jedoch – siehe oben – die größeren Chancen in der 2. Halbzeit konnten wir verbuchen und lieferten dem Tabellenführer einen geilen Fight, sodass wir mit erhobenen Haupt den Platz verlassen konnten und uns schon auf das Rückspiel freuen.

(Bericht: Stefan Stark)

Die Videos zum Spitzenspiel gibt es hier:

http://www.fupa.net/tv/match/tsv-weisstal-sv-setzen-3898877-21042/chance-sv-setzen-1