Die Suppe anderer ausgelöffelt / U19 gewinnt 2:1 nach Karten-Festival
Mit ausgedünnter Personaldecke reiste unsere U19 zum Landesliga-Absteiger der vergangenen Saison, dem BSV Menden. Dort erwartete uns nicht nur eine ambitionierte Mannschaft, sondern auch der Scherben- oder Scheiterhaufen des vergangenen Wochenendes.
An jenem wurde die Partie der Mannen um Trainer Peter Habermann kurz vor dem Ende wegen offener Prügelszenen kurzerhand abgebrochen. Schon in der Kabine wurde unser Team darauf hingewiesen, dass sowohl ein hitziger Gegner, als auch ein speziell dafür angesetzter Referee im Huckenohl-Stadion auflaufen würde. Was uns aber dann erwartete war eine geradezu groteske Vorstellung und hatte mit Fußball nur rudimentär zu tun. Bereits vor dem Anpfiff bekam die Bank der JSG eine fünfminütige Einweisung darüber, wer, wann, wie, wo und warum auf der Bank Platz nehmen durfte. Hörbares Luft holen der Auswärtsmannschaft, ging quasi mit dem Erhalt einer gelben Karte einher. Nach einer viertel Stunde war den mitgereisten Zuschauern klar, dass dieses Spiel nicht mit 11 Spielern beendet werden konnte. Selbst Anteilnahme der Ersatzbank wurde vollkommen unwirsch mit einer gelben Karte abgestraft. Es bleibt die Frage, ob dies im Sinne des Sportes war. Einen größeren Reigen an Belehrungen habe ich noch niemals vernommen.
Bei all diesen Nebenkriegsschauplätzen wollen wir jedoch das Fußballspielen nicht vergessen. Angestachelt von einem “lustigen“ Facebook-Post von Trainer Peter Habermann, startete die JSG konzentriert in die Partie. Bereits nach fünf Minuten konnte Marlon Ezekwe einen feinen Pass von Cederic Leger aufnehmen und nach toller Einzelleistung zum 0:1 (5. Min.) einschieben. Für den Gegner war dies ein Wirkungstreffer. Zwar erspielte sich das Heimteam eine leichte Feldüberlegenheit, mehr war aber auch nicht zu sehen. Umso mehr rückte nun Schiedsrichter Gültekin Ölmez in den Vordergrund. Getreu Goethe´s Zauberlehrling wurden Geister gerufen, die der Referee nicht mehr los wurde. Das sportliche bleibt schnell erzählt. Hüben wie Drüben wurde versucht, die intensiven, meist im Mittelfeld geführten Zweikämpfe ungeahndet zu überstehen. Wobei das Heimteam ein Quäntchen mehr investierte, die Mann von Christian Sieberg aber die bessere Spielanlage und auch die besseren Chancen für sich verzeichnen konnte.
In der Halbzeitpause wurde die Lage sondiert und die komplette Mannschaft auf Besonnenheit gepolt. Im Grunde, man mag es kaum glauben, war dies mit die wichtigste viertel Stunde der kompletten Begegnung.
Besonnen und abgeklärt begann die zweite Halbzeit. Das Spielgeschehen wurde weitestgehend wieder ins Mittelfeld verlegt und die gegnerische Abwehr wurde stets beschäftigt und so war es nur die logische Folge, dass Marlon Hoffmann einen schön vorgetragenen Angriff über die linke Seite zum 2:0 (81. Min.) abstaubte. Wer glaubte das Spiel wäre gelaufen hatte die Rechnung ohne den BSV Menden gemacht. Unbeeindruckt und hochmotiviert versuchten die Sauerländer die drohende Niederlage noch abzuwenden und prompt gelang Ihnen nur drei Minuten später der Anschlusstreffer durch Tim Eickelmann (84. Min.). Im Anschluss drückte das Heimteam, angestachelt vom völlig unsachlichen Heimpublikum mit Mann & Maus. Zu alledem gab es ganze vier Minuten Nachspielzeit die auf Sage & Schreibe 8 Minuten ausgedehnt wurden. Unmittelbar vor Abpfiff dann noch einmal ein Aufreger der Extraklasse mit dem glücklichen Ausgang für uns. Ein hart geführter Zweikampf im eigenen 16er wurde glücklicherweise nicht mit einem sicherlich vertretbaren Elfmeter geahndet und so konnten wir die knappe, aber sicherlich verdiente Führung über die Zeit retten.
Es spielten: Jonas Prier, Jan David Zilz, Masino Spies, Nico Flender, Jan Michael Moses, Felix Kowol, Marlon Ezekwe, Marlon Hoffmann, Cedric Leger, Lukas Groos, Martin Harazim, Luca Fuchs, Kolja Weeken.
(Bericht: Thomas Harazim)
