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Rudi Hoffmann: Ein Beispiel für gelebtes Ehrenamt im TSV Weißtal

Rudi Hoffmann: Ein Beispiel für gelebtes Ehrenamt im TSV Weißtal

Vor zwei Jahren starteten wir eine kleine Reihe von Berichten im Bereich „Nostalgie“ zu ehemaligen Aktiven des TSV. Das geschah im Zusammenhang mit interessanten Besuchen der jeweiligen Jubilare.
Die Serie startete seinerzeit in der Hangstraße mit einem Bericht zu Berthold Schmitt und endet jetzt vorerst , nur wenige Meter davon entfernt,  in nördlicher Richtung bei einem der  „ treuesten Fans“  der Jugend des TSV, beim jetzt  80 Jahre jung gewordenen Rudi Hoffmann.
Geboren wurde Rudi am 19.07.38 in Gernsdorf , als Mittlerer von drei Kindern.  Rudi ist ein ideales Beispiel dafür, wie das Ehrenamt in früherer Zeit gelebt wurde.  So hat er im TSV eigentlich fast alle Ämter bekleidet, die es gibt (außer im Jugendbereich).

Rudi Hoffmann im Gespräch mit dem damaligen Kultstürmer Karl Schneider von SW Gernsdorf.

Seine Mitgliedschaft bei SW Gernsdorf begann am 01.04.53.  Zunächst  jagte er in der Jugend dem runden Leder als „ Mittelläufer“ hinterher. Da er aber flexibel einsetzbar war, stellte es für ihn auch kein Problem dar, auch einmal als Torwart aufzulaufen. Im Seniorenbereich hatte er zwei Einsätze in der ersten Mannschaft von SW Gernsdorf und zwar in beiden Fällen in der Mittelstürmerfunktion. Wie bereits beschrieben: Rudi war bereits in jungen Jahren eine „Allzweckwaffe“! Die beiden Spiele bestritt er gegen Dahlbruch und Altenseelbach.
Ansonsten spielte er in der 2. Mannschaft, mit der er auch  Meisterschaften, wie die im Jahre 1966 feiern konnte.  Seine Mitspieler hießen seinerzeit u.a. Berthold Schmitt, Ernst Werthenbach, Paul Kühn, Hubert Löhr, Gerhard Görg, Hubert Heinemann, Karl Stockschläder …
In besonders schlechter Erinnerung in seiner aktiven Karriere ist ihm ein Einsatz im Jahre 1964 geblieben, bei dem er als Torwart bei einem Spiel gegen den VFR Siegen  im Charlottental einen Nasenbeinbruch erlitt.  Der Tag endete für Rudi dann in einer Klinik in Marburg , wo er laut seinen Angaben von Dr. Schweckendiek behandelt wurde. Nach diesem ist inzwischen die Klinik auch benannt. Also genoss Rudi früher schon Chefarzt Unterstützung.
In der Saison 1966/67 spielte die 1. Mannschaft in der Bezirks Klasse Staffel 6 unter Trainer Herman-Josef Neuser, der zu diesem Zeitpunkt schon zehn Jahre Trainer bei den „Schwarz-Weißen“ war.  Hier ließ es Rudi sich nicht nehmen für die 16 Spieler und Trainer einen Bildband, mit den persönlichen Daten über Alter und Anzahl der  Spiele usw., zu erstellen.

Kopfballtreffer am altehrwürdigen Henneberg zum 99. Saisontreffer.

Ende der 60er Jahre begann dann seine Ehrenamtskarriere. Zunächst als Geschäftsführer bei SW Gernsdorf.  1971 bei der Zusammenlegung mit den Rudersdorfern fungierte er zunächst als 2. Vorsitzender beim neugeschaffenen TSV Weißtal , um dann von 1972-76 das Amt des  1. Vorsitzenden zu übernehmen. Nachdem er mit Gerd Heupel einen geeigneten Nachfolger gefunden hatte, ging er wieder zurück ins „ 2. Glied“ als 2. Vorsitzender .
So konnte er auch davon berichten, dass es beim Start des TSV Weißtal im Jahre 1971 insgesamt sechs Jugendmannschaften gab, die von Hubert Kölsch (auch Jugendleiter), Ernst Werthenbach, Udo Freitag, Josef Gertzen, Heinz Jaschke und Heinz Görg trainiert wurden. Zudem war Rudi 15 Jahre lang Gemeindesportverbandsvorsitzender und 24(!) Jahre lang 2. Vorsitzender im Kreissportverband.
In seiner Zeit als 1. bzw. 2. Vorsitzender des TSV hat er u.a. auch den Johannlandpokal ins Leben gerufen. Er stiftete den Pokal, den bei der ersten Austragung im Jahre 1976 in Gernsdorf –  heute unvorstellbar –  „ Westfalia“ Werthenbach gewann !!! Für den heutigen Trainer der Johannländer Ersten wohl auch kaum vorstellbar, dass der Sieger im  Jahre 1978 auf  heimischem Geläuf   Rot Weiß Hainchen hieß. Der TSV gewann den Pokal erstmals im Jahre 1979. 1996 wurde der Johannlandpokal letztmals – mit dem Sieger Germania Salchendorf – ausgetragen.
Zudem sind Rudi die vielen Fahrten mit den Mannschaften in Erinnerung geblieben. Bei der Fahrt in den Schwarzwald – Todtnauer Hütte und dem Ausflug zum Titisee  wurde sogar eine Verlobung gefeiert. In diese Zeit fällt auch eine Fahrt nach Reichenbach, welche Rudi mit dem Ehrenvorsitzenden Wolfgang Hett organisiert hatte und wo viele unsere Spieler erstmalig auf Rasen spielten. Abends saß man Clubheim in geselliger Runde und Willi Werthenbach sang: „ Und der Hammer der ging so ….“. Der Saal tobte!
Unerwähnt sollte auch nicht bleiben, dass so manches Haus in Gernsdorf und Umgebung mit „tatkräftiger“ Unterstützung von Rudi gebaut wurde (der „Picasso“ unter den Architekten),  wozu auch die Sportheimerweiterung und die Tribüne mit den drei Sitzreihen und den
über 300 hundert „roten Sesseln“, welche Edgar Werthenbach seinerzeit vom 1. FC Köln erstanden hatte.
An der Stelle dann auch ein besonderer Dank an seine Gattin Margret, die es Rudi ermöglichte , die ganzen Ehrenämter auszuüben und ihn bei möglichst vielen Aktivitäten zu begleiten. Die Jugendabteilung  und Senioren hoffen, ihn auch weiterhin als treuen Besucher samstags und sonntags am Henneberg, in der „Loge“ oder wie es die Besucher aus dem Ruhrgebiet schon mal gerne bezeichnen “die Bushaltestelle am Sportplatz“  mit Otto, Berthold und Heinz begrüßen zu dürfen.
Damit endet vorerst unsere Serie mit Geschichten zu wohlverdienten TSV-Mitgliedern. Vielleicht findet sich ja ein Nachfolger, der diese Berichte zukünftig weiterführt.