Am Sportplatz, 57234 Wilnsdorf
Postfach 3104, 57229 Wilnsdorf

„Henneberg muss am Sonntag brennen“ / TSV empfängt Spitzenreiter RSV Meinerzhagen

„Henneberg muss am Sonntag brennen“ / TSV empfängt Spitzenreiter RSV Meinerzhagen

Acht Spiele sind es noch bis zum Ende der Saison, in denen also noch 24 Punkte zu vergeben sind. Bei nunmehr 25 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz hat der TSV Weißtal seit letzter Woche den Klassenerhalt auch rechnerisch unter Dach und Fach. Insbesondere Trainer Alfonso Rubio-Doblas freut sich aufgrund des frühzeitigen Erreichen des gesteckten Saisonziels: „Uns von den Abstiegsrängen fernzuhalten, war unser primäres Ziel und dass wir es so früh erreicht haben, darauf kann die Mannschaft stolz sein und zu dieser nicht zu erwartenden Top-Leistung spreche ich den Jungs mein allergrößtes Kompliment aus. Bis dato sind wir nach der Ligenreform im Jahre 2011 der beste Aufsteiger in dieser Spielklasse.“

Was passiert nun in den restlichen Spielen? Wird der TSV die Saison nun in aller Ruhe auslaufen lassen, zumal es nicht danach aussieht, dass der Tabellenzweite eine Relegation um den Aufstieg bestreiten wird? Rubio-Doblas widerspricht zugleich vehement: „Da braucht niemand Angst zu haben, dass wir jetzt runterschalten und uns in den Ruhemodus begeben. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich mit dem Erreichten nie zufrieden gebe. Daher werde ich die Mannschaft auf das Top-Spiel am Sonntag gegen den Tabellenführer entsprechend vorbereiten.“ Neue Ziele hat der B-Lizenz-Inhaber auch schon ausgegeben: „Wir liegen fünf Punkte hinter Spitzenreiter RSV Meinerzhagen zurück, den wir am Sonntag empfangen werden. Bei einem Sieg wären wir auf einmal nur noch zwei Punkte hinten dran. Wir warten den Ausgang dieser Partie ab. Bei einem Sieg werden wir unser Saisonziel dahingehend ändern, dass wir dann um die Meisterschaft mitspielen wollen und ich glaube nicht, dass unsere Chancen schlecht wären. Wir brauchen uns in dieser Saison vor keinem Team zu verstecken.“ Auch bei einer Niederlage wird Rubio-Doblas keinen Schlendrian einkehren lassen: „Wenn Meinerzhagen gewinnt, ist der Meisterschaftszug für uns abgefahren. Dann wird es unser Ziel sein, unseren Platz unter den „Top 5“ zu verteidigen, wobei sich dann jeder Spieler schon einen Bonus für die kommende Saison rausarbeiten kann. Ich werde dann genau hinsehen, wer weiterhin Gas gibt.“ In der „Top 5“ sieht er sein Team, gemeinsam mit dem „Nachbarn“ Germania Salchendorf „als Underdog im Konzert der finanzstarken Vereine aus Meinerzhagen, Wenden und Ottfingen. Aber Finanzkraft ist nicht alles, wir setzen auf andere Tugenden, zum Beispiel die Integration unserer Jugendlichen. Und damit wollen und können wir noch viel erreichen!“

Am Sonntag kommt nun der Spitzenreiter RSV Meinerzhagen auf den Gernsdorfer Henneberg. Der Heimatverein von BVB-Profi Nuri Sahin, der diesen auch unterstützt und teilweise auch auf der Trainerbank Platz nimmt, gilt als der Meisterschaftsfavorit schlechthin. Dementsprechend geht man die Aufgabe auf Seiten des TSV auch mit Respekt an, wie Rubio-Doblas zu Protokoll gibt: „Meinerzhagen ist die spielerisch beste Mannschaft der Bezirksliga, mit einem Kader der in dieser Liga von der Spielerqualität her seinesgleichen sucht. Sie haben ein sehr gutes Aufbau-sowie Umschaltspiel und dazu das beste Flügelspiel der Bezirksliga 5. Spielerisch und technisch sehr beschlagen mit einem Ausnahmestürmer Andreas Spais, der schon 30 Tore erzielt hat, in vorderster Front. Um gegen einen solchen Gegner was zu holen, müssen wir über unser Limit gehen und mindestens 110 % investieren.“ Nach dem Hinspiel hatte Weißtals Linienchef geglaubt, dass Meinerzhagen ganz frühzeitig und sehr souverän Meister werden würde. „Der RSV hat aus welchen Gründen auch immer aber seine Souveränität etwas eingebüßt und ist schon mit Herbst 2016 beginnend verwundbar. Trotzdem natürlich immer noch der schwerste Gegner, mit dem man es in dieser Liga zu tun bekommen kann.“

Auf das Hinspiel kommt Rubio-Doblas in der Vorschau auf das Spitzenspiel noch einmal zur Sprache: „Ich habe nicht vergessen, dass wir bei der, wohlgemerkt, verdienten 0:4-Pleite in Meinerzhagen, wo uns allerdings ein halbes Dutzend Stammspieler fehlten, von der RSV-Bank mit höhnischen Kommentaren bedacht wurden und man uns in den letzten zehn Minuten am Platz versucht hat, bloßzustellen. Passend dazu der Kommentar meines Kollegen Demir in der Presse: „Von Weißtal hätte ich mehr erwartet.“ Wir können, im Gegensatz zu Meinerzhagen, nun mal mehr als eine Handvoll Stammspieler nicht ersetzen und daher fand ich dieses Verhalten unsportlich und unangebracht, auch wenn unsere Niederlage, wie gesagt, auch in der Höhe, verdient war.“

Wer Weißtals Trainer kennt, weiß, dass solche Dinge an ihm nagen: „Auch wenn wir als Außenseiter in die Partie gehen, kann sich jeder sicher sein, dass ich unsere Mannschaft so einstellen werde, dass sie brennen wird und ich hoffe, dass unsere Zuschauer den Henneberg mitbrennen lassen. Ich hoffe, wir bekommen nochmal die berühmt-berüchtigte Henneberg-Atmosphäre. Dann sehen wir um kurz für fünf, wer lacht.“ Mut macht indes die Heimbilanz des Aufsteigers: „Wir haben unser letztes Heimspiel am 14. Juni 2015 verloren und sind nun seit 24 Heimspielen in Folge in der Meisterschaft unbesiegt. Bei uns ist es schwer, was Zählbares mitzunehmen, egal welcher Gegner zu Gast ist.“

Personell dürfte der Ausfall der des Routiniers Sandor Karolyi (5. Gelbe Karte) schmerzen, dafür wird Bernard Krasniqi wieder in den Kader rücken und Timo Molsberger, der am Mittwoch im Kreispokal einen Doppelpack erzielte, kommt nach seiner langen Verletzung rechtzeitig zum Saisonendspurt in Fahrt.

Im Vorspiel (ab 12.45 Uhr) trifft die Reserve des TSV Weißtal in der B-Kreisliga im Derby auf "Nachbar" TuS Johannland.